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Ist Fussball-Fieber eine Krankheit?

Ist Fussball-Fieber eine Krankheit?

Bestimmt nicht. Fussball spielen ist gesund. Die Jagd nach dem runden Leder ist gut für die Muskeln, die Fettverbrennung, das Herz-Kreislauf-System und die Knochendichte. (Originalton SUVA). Doch es gibt auch eine Schattenseite...

#Personal, Versicherungen & Lohn

4.7.2024
4 min
Text: Hans Schoch,
Bilder: Carmen Zumsteg

Fussball ist für viele die schönste Nebensache der Welt. Doch es gibt eine Kehrseite der Medaille: In der Schweiz ereignen sich jährlich viele Sportunfälle auf dem Fussballplatz. Tatsächlich nehmen gemäss Umfragen fast die Hälfte aller Spielenden eine Verletzung in Kauf, wenn sie dafür den Match gewinnen.

Unfälle schmerzen Betroffene und Betriebe

Schwere Unfälle und Fouls verursachen nicht nur viel Leid: Sie führen auch jedes Jahr zu vielen Ausfalltagen und hohen Kosten.

Die Unfallstatistik der SUVA zeigt:

Die wichtigsten Zahlen der Unfallstatistik im Bereich Fussball:

  • 45’000 Unfälle jährlich auf Schweizer Fussballplätzen
  • mit bis 500’000 Ausfalltagen pro Jahr in Betrieben
  • mit Kosten von rund 195 Millionen Franken

Ein Drittel davon wird durch Fouls verursacht!  

Die Entwicklung auf Schweizer Fussballplätzen ist alarmierend: Das Verletzungsrisiko hat zwischen 2008 und 2015 massiv zugenommen – um fast 25 Prozent. Das hat auch damit zu tun, dass das Spiel intensiver geworden ist. Das zeigt sich in der Unfallstatistik: Von 2004 bis 2015 stieg die Zahl der Kontaktverletzungen von 4,7 auf 5,6 pro 1000 Spielstunden (+19%). 

Im gleichen Zeitraum stieg aber auch die Zahl der Unfälle ohne Gegnerkontakt während des Trainings: von 1,8 auf 2,2 Verletzungen pro 1000 Spielstunden (+22%). Ein wichtiger Risikofaktor sind Alter und Geschlecht: So sind über 30-Jährige doppelt so häufig von Unfällen betroffen wie A/B-Junioren. 93 Prozent der Verunfallten sind Männer.

Steilpass vom Fussballspiel zur Unfallversicherung (UVG)

Alle in der Schweiz beschäftigten Arbeitnehmenden, die im Sinne der AHV als unselbständig Erwerbstätige gelten, sind obligatorisch gegen Berufsunfälle versichert. Gegen Nichtberufsunfälle (z.B. Fussballspielen) sind sie allerdingst nur dann versichert, wenn sie mehr als 8 Std. Arbeitszeit pro Woche beim Arbeitgeber beschäftigt sind.

Tipp: Teilzeitangestellte mit weniger als 8 Std Arbeitszeit pro Woche sollten sich diese Unfalldeckung hinsichtlich Lohnausfalls auf freiwilliger Basis sichern und nicht vergessen, bei der Grunddeckung ihrer Krankenkasse den Unfallteil wieder einzuschliessen.

Die Unfall-Prämien

BUV: Die Prämie für die Berufsunfallversicherung ist nach Gefahrenklassen abgestuft.

Beispiele:
2,0404% von der Lohnsumme (Küchenumbauunternehmen)
0,0850% von der Lohnsumme (Treuhandbüro)


NBUV: Die Prämie für die Nichtberufsunfallversicherung ist nach Berufstätigkeit abgestuft.

Beispiele:
1,5900% von der Lohnsumme (Küchenumbauunternehmen)
0,9870% von der Lohnsumme (Treuhandbüro)

Hinweis: Die NBUV-Prämien können vom Lohn der Mitarbeitenden in Abzug gebracht werden.

 

Frage an den Profi: Wieso unterscheiden sich eigentlich die Prämiensätze bei der NBUV je nach Berufstätigkeit?

Antwort vom Profi: Obwohl das Unfallrisiko während der Arbeitszeit für verschiedene Berufe unterschiedlich ist, spiegelt sich dieses Risiko auch in der Freizeit wider, basierend auf statistischen Analysen und versicherungstechnischen Überlegungen. Personen in körperlich aktiven Berufen neigen dazu, auch in ihrer Freizeit einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt zu sein, was die höheren Prämien erklärt.

Die Unfall-Leistungen

- Taggeld 80% vom Lohn ab 3. Tag nach dem Unfall bis zur Wiedererlangung der vollen Arbeitsfähigkeit oder bis zum Invalidenrentenbeginn bzw. Tod.

- Bei voller Invalidität 80% vom Lohn. Bei teilweiser Invalidität erfolgt eine proportionale Kürzung der Rente. Integritäts- und Hilflosenentschädigung können allenfalls angefordert werden.

Hinweis: Heilungskosten sind versichert, ambulant und stationär in der allgemeinen Abteilung im Spital

Das Fazit

Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über das Unfallrisiko und unterstreichen Sie die Bedeutung von Fairplay im Sport. Wenn weniger Menschen beim Sport verletzt werden, nützt das nicht nur den Betroffenen, sondern hilft auch Ihrem Betrieb.

Fairplay ist auch angesagt beim Sicherstellen des Versicherungsschutzes gegenüber Arbeitnehmenden. Alle Arbeitgebenden sind diesbezüglich in der Pflicht.

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