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7.1.2025
Die ersten Tage im neuen Jahr bringen für viele Unternehmen auch eine unvermeidbare, aber essenzielle Aufgabe: die Inventur. Doch warum ist sie so wichtig, und wie beeinflusst sie den Gewinn eines Unternehmens?
#Buchhaltung, Kalkulation & Revision#Startups & Unternehmerisches
Die Inventur ist der Prozess, bei dem alle Vermögenswerte eines Unternehmens – insbesondere die Warenbestände – gezählt, gemessen oder gewogen werden. Das Inventar ist das Ergebnis der Inventur. Ziel ist es, die tatsächlichen Bestände zu ermitteln und mit den Werten in der Buchhaltung zu vergleichen.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), die häufig keine laufende Lagerbuchhaltung führen, spielt die Inventur eine besondere Rolle. In solchen Unternehmen werden Wareneinkäufe oft direkt als Aufwand verbucht. Erst durch die Inventur wird der tatsächliche Warenbestand am Jahresende ermittelt und der Warenaufwand durch eine Korrekturbuchung entsprechend angepasst.
Ohne eine genaue Erfassung der aktuellen Warenbestände bleibt unklar, wie viele der eingekauften und am Lager vorhanden gewesenen Waren tatsächlich verkauft wurden. Dies hat einen direkten Einfluss auf den effektiven Aufwand der verkauften Waren und somit auch auf den effektiven Gewinn:
Solche Korrekturbuchungen sorgen dafür, dass der Gewinn des Unternehmens die Realität widerspiegelt – ein entscheidender Faktor für die Steuerveranlagung und die so wichtige Beurteilung der effektiven Unternehmensleistung.
Das Unternehmen "BistroSupplies", ein Lieferant für Gastronomiebetriebe, hat im Geschäftsjahr Waren im Wert von 200'000 Franken eingekauft. Am Jahresanfang betrug der Warenbestand 50'000 Franken, und am Jahresende zeigt die Inventur einen Bestand von 20'000 Franken.
Um den effektiven Warenaufwand zu berechnen, wird folgende Formel verwendet:
Warenaufwand = Anfangsbestand + Einkäufe - Endbestand
Für "BistroSupplies" ergibt sich demnach:
50'000 + 200'000 - 20'000 = 230'000 Franken Warenaufwand
Die Lagerabnahme von 30'000 Franken (50'000 – 20'000) wird dabei als zusätzlicher Warenaufwand berücksichtigt. Ohne diese Korrekturbuchung würde der Gewinn des Unternehmens um diese 30'000 Franken zu hoch ausgewiesen!
Dieses Beispiel zeigt, wie enorm wichtig die jährliche Inventur ist, um den tatsächlichen Gewinn korrekt ermitteln zu können.
Die Inventur gliedert sich meistens in drei Schritte:
1. Vorbereitung
Alle Lagerplätze werden gekennzeichnet; Listen oder digitale Systeme werden vorbereitet, und das Team wird geschult, wie die Erfassung im Detail abläuft.
2. Erfassung
Die Waren werden gezählt, gemessen oder gewogen, wobei Besonderheiten wie beschädigte oder abgelaufene Waren notiert werden.
3. Auswertung
Die gezählten Bestände werden mit den Buchwerten abgeglichen, und die Veränderungen im Warenbestand in der Buchhaltung angepasst.
Die Inventur ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern ein unverzichtbares Werkzeug, um die finanzielle Lage eines Unternehmens genau zu erfassen. Für KMUs ohne laufende Lagerbuchhaltung ist sie besonders entscheidend. Erst durch die Korrektur des Warenbestands wird der tatsächliche Warenaufwand sichtbar, der den Gewinn direkt beeinflusst.
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